Die Walstad-Methode: Ein natürlicher Ansatz für bepflanzte Aquarien

Das Walstad-Aquarim: Ein natürlicher Ansatz für bepflanzte Aquarien

Das Walstad-Aquarium: Ein natürliches Ökosystem

Die Walstad-Methode, benannt nach Diana Walstad, einer erfahrenen Biologin und Aquarianerin aus Nordamerika, revolutioniert die Art und Weise, wie Aquarien eingerichtet und gepflegt werden. Diese Methode bietet eine nachhaltige Lösung für die Aquaristik, die das ökologische Gleichgewicht fördert und eine minimale Wartung erfordert. Diese Anleitung beleuchtet die Kernprinzipien  zum Aufbau eines Walstad-Aquariums, die erforderliche Ausrüstung und die Schritte zur Einrichtung.

Philosophie und Kernprinzipien der Walstad-Methode

Die Walstad-Methode basiert auf dem Prinzip, ein natürliches Ökosystem im Aquarium zu schaffen, das die natürlichen Prozesse in einem Gewässer nachahmt. Im Mittelpunkt steht die Verwendung von normalem Gartenboden als Substrat, das als natürlicher Filter wirkt und essentielle Nährstoffe für die Pflanzen bereitstellt. Diese Methode minimiert den Einsatz von technischem Equipment und chemischen Zusätzen, fördert die Gesundheit von Fischen und Pflanzen und bildet ein stabiles, selbstregulierendes Ökosystem.

Vorbereitung und Ausrüstung

Beleuchtung

Ein essentieller Faktor in der Walstad-Methode ist die Beleuchtung. Eine effektive Vollspektrum-LED-Beleuchtung fördert die Photosynthese der Pflanzen und trägt zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts bei. Diese Lampen bieten das benötigte Lichtspektrum und sind gleichzeitig energieeffizient.

Aquarium

Die Methode kann in Aquarien jeder Größe umgesetzt werden, doch besonders beliebt sind kleinere bis mittelgroße Becken (35-150 Liter). Diese Größen sind leichter zu handhaben und eignen sich gut für die Haltung kleinerer Gemeinschaftsfische.

Substrat

Das Herzstück eines Walstad-Aquariums ist der Gartenboden. Es ist wichtig, einen ungedüngten, natürlichen Boden zu wählen, der frei von chemischen Zusätzen ist. Der Boden sollte fein gesiebt werden, um größere Partikel zu entfernen, die das Wasser trüben könnten.

Einrichtung eines Walstad-Aquariums

Schritt 1: Boden vorbereiten

Der Boden sollte gleichmäßig auf dem Grund des Beckens verteilt werden. Eine Schicht von etwa 2-3 cm ist ausreichend.

Schritt 2: Wasser hinzufügen

  • Ziel: Ziel dieses Schrittes ist es, den Boden ausreichend zu befeuchten, ohne dass er völlig gesättigt oder wässrig wird. Dies hilft, die Erde zu stabilisieren und das Risiko von Trübung oder Verlagerung des Bodens beim späteren Hinzufügen des Wassers zu minimieren.
  • Methode: Fügen Sie langsam Wasser hinzu, idealerweise mit einer Gießkanne oder durch vorsichtiges Gießen über eine flache Schale oder einen Teller, die auf dem Boden liegt. Dies hilft, die Erosion des Bodens zu minimieren und gewährleistet eine gleichmäßige Befeuchtung.
  • Konsistenz prüfen: Der Boden sollte feucht genug sein, um zusammenzuhalten, wenn man ihn drückt, aber nicht so nass, dass Wasser beim Zusammendrücken austritt. Eine gute Faustregel ist, den Boden so feucht wie ein gut ausgewrungener Schwamm zu halten.
  • Wichtigkeit der Befeuchtung: Eine angemessene Befeuchtung ist entscheidend, um eine kompakte und stabile Bodenstruktur zu schaffen, die die Basis für die Pflanzenwurzeln und die später hinzugefügte Wassersäule bildet.

Warum ist dieser Schritt wichtig?

Das Befeuchten des Bodens vor dem Hinzufügen der Wassersäule und des Decksubstrats verhindert, dass zu viel Luft im Boden verbleibt, was zu unerwünschten anaeroben Bedingungen führen könnte. Anaerobe Bedingungen können zur Produktion von Gasen wie Schwefelwasserstoff führen, die schädlich für Pflanzen und Tiere im Aquarium sein können. Durch die Reduktion der Lufttaschen und eine gleichmäßige Befeuchtung des Bodens wird dieser Prozess effektiv kontrolliert.

Schritt 3: Decksubstrat

Erst nachdem der Boden richtig befeuchtet ist, sollte das Decksubstrat hinzugefügt werden:

  • Decksubstrat hinzufügen: Legen Sie eine Schicht aus Sand oder feinem Kies über den befeuchteten Boden. Diese Schicht sollte etwa 2,5 bis 5 cm dick sein, abhängig von der Körnung des verwendeten Materials.
  • Schutz des Bodens: Das Decksubstrat schützt den darunterliegenden Boden vor direkter Erosion oder Aufwirbelung, wenn später mehr Wasser hinzugefügt wird und während der normalen Wartungsarbeiten im Aquarium.

Auswahl der richtigen Pflanzen und Tiere

Pflanzen

Die Auswahl der Pflanzen ist entscheidend für den Erfolg des Aquariums. Empfohlen werden schnell wachsende Pflanzen, die eine hohe Effizienz bei der Nährstoffaufnahme besitzen und gleichzeitig das Algenwachstum kontrollieren können. Gute Beispiele sind Hornkraut, Wasserpest und verschiedene Arten von Wassersalat.

Tiere

Bei der Auswahl der Fische sollte auf Arten zurückgegriffen werden, die in einem naturnahen Umfeld gut zurechtkommen. Kleine, friedliche Gemeinschaftsfische wie zum Beispiel Neonsalmler, Guppys oder Zwergbuntbarsche sind ideal für ein Walstad-Aquarium. Auch Zwerggarnelen und Schnecken können eine nützliche Ergänzung sein, da sie helfen, das Substrat sauber zu halten.

Walstad-Aquarium: Pflege und Wartung

Ein Walstad-Aquarium benötigt weniger Wartung als traditionelle Aquarien und wenn es perfekt läuft beschränkt sich die Wartung auf ein Nachfüllen von Wasser. Dennoch sind regelmäßige Überprüfungen der Wasserqualität und gelegentliche Wasserwechsel wichtig, um die Gesundheit des Ökosystems zu gewährleisten. Die Pflanzen sollten regelmäßig auf übermäßiges Wachstum kontrolliert und bei Bedarf zurückgeschnitten werden.

Fazit zum Walstad-Aquarium

Die Walstad-Methode bietet eine umweltfreundliche und wartungsarme Möglichkeit, Aquaristik zu betreiben. Sie ist ideal für Aquarianer, die ein natürliches Ökosystem in ihrem Zuhause schaffen möchten, ohne auf aufwendige Technik und häufige Eingriffe angewiesen zu sein. Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege kann ein Walstad-Aquarium ein stabiles und blühendes Umfeld für Pflanzen und Tiere bieten und gleichzeitig eine Quelle der Freude und Entspannung für den Besitzer sein.

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