Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Mikrogeophagus ramirezi

Schmetterlingsbuntbarsch, Mikrogeophagus ramirezi

Steckbrief Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch
Wissenschaftlicher Name: Mikrogeophagus ramirezi
Gebräuchlicher Name: Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Zwergbuntbarsch
Familie: Chilidae
Herkunft: Venezuela, Kolumbien
Länge: bis 7 cm
Lebenserwartung: 2 bis 3 Jahre
Wasserwerte:
Temperatur: zwischen 26 und 30° C
pH-Wert: zwischen 4 und 7
Gesamthärte, GH: 15 bis 30° dGh
Karbonathärte, KH: 20 bis 30 ° dkH
Verhalten
Ernährung: Allesfresser, überwiegend pflanzlich
Beckenregion: unterer bis mittlerer Bereich
Verhalten: friedlich jedoch territorial
Anzahl: Pärchen
Pflegegrad: für Fortgeschrittene
Aquarium
Volumen: 100 Liter

Merkmale und Informationen zur Haltung in Aquarien

Der Südamerikanische Schmetterlingsbuntbarsch mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Mikrogeophagus ramirezi gehört zur Familie der südamerikanischen Buntbarsche. In der Familie der Buntbarsche, die mehr als 900 Arten umfasst, gibt es große Fische. Der Schmetterlingsbuntbarsch ist jedoch ein Zwergbuntbarsch der in der Regel nicht größer als 7 Zentimeter wird. Leider ist die Lebenserwartung dieses Fisches in der Gefangenschaft meistens auf zwei bis drei Jahre beschränkt, aber es lohnt sich, ihn wegen seiner großen Attraktivität im Aquarium zu züchten.  

Morphologie

In Gefangenschaft werden die Männchen des südamerikanischen Schmetterlingsbuntbarschs in der Regel nicht länger als 7 Zentimeter, Weibchen sind meist etwas kleiner.

Ein weiterer Geschlechtsunterschied ist, dass die Männchen längere Flossen und intensivere Farben haben. Die Weibchen haben außerdem einen rosafarbenen Fleck auf dem Bauch, der bei den Männchen nicht vorhanden ist.

Die Körperform dieser Fische ist seitlich flach zusammengedrückt mit einem runden Bauch.

Das auffälligste Merkmal, das sie in Aquarien so begehrt macht, ist ihre Färbung, die sich je nach Stimmung oder Wasserqualität verändern kann.

Aufgrund ihrer großen Beliebtheit wurde eine Reihe von Zuchtformen gezüchtet, die unterschiedliche morphologische Veränderungen aufweisen, wie z. B. ihre Farbe die Gold, Albino oder Blau sein kann, auch bezüglich ihrer Flossen haben sich Veränderungen zu einem Schleierschwanz vollzogen.

Die traditionelle Farbe dieses Fisches ist bläulich-gelb, mit blauen bis schwarzen Flecken auf dem Körper und einem vertikalen braunen bis schwarzen Streifen über dem Auge.

Verbreitung und Lebensraum des Schmetterlingsbuntbarsch

Es ist bekannt, dass diese Fische aus dem Orinoco-Fluss in Venezuela und Kolumbien stammen, aber einige Quellen behaupten, dass sie auch im Purus-Fluss in Brasilien zu finden sind, der ein Nebenfluss des Amazonas ist.

Der Lebensraum der Schmetterlingsbuntbarsch ist ein sehr großes und artenreiches Gebiet aus tropischen Savannen, saisonal überfluteten Ebenen und Wäldern, das sich über eine Fläche von knapp 600.000 Quadratkilometern in Venezuela und Kolumbien erstreckt.

Die Landschaft ist geprägt mit üppiger Vegetation und einer geringen Wasserströmung, wobei die Gewässer oft im Schatten liegen.

Es gibt jährliche Wettermuster mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten und ganzjährig hohen Temperaturen.

Haltung im Aquarium

Die Größe des benötigten Aquariums richtet sich nach den einzubringenden Exemplaren und beträgt etwa 40 Liter pro Paar. Dies bedeutet das ein Aquarium mit mindestens 80 Liter, besser 100 Liter benötigt wird.

Der Grund dafür ist ganz einfach: Obwohl sie keine aggressiven Fische sind, sind sie sehr territorial und brauchen genügend Platz, um Probleme mit anderen Paaren zu vermeiden.

Die Wassertemperatur sollte zwischen 26ºC und 30ºC liegen, der pH-Wert zwischen 4 und 7.

Um ihre natürliche Umgebung zu reproduzieren, sollte ein sandiges Substrat hinzugefügt werden. In ihrem natürlichen Lebensraum haben sie viel Schatten, daher sollte das Wasser mit Schwemmholz oder Ästen, Pflanzen und Versteckmöglichkeiten angereichert werden. Auch Schwimmpflanzen sind eine gute Option. Als Wasserpflanzen für diese Fischart eignen sich die Gattungen Microsorum, Taxiphyllum , Cryptocoryne und Anubias 

Eine weitere gute Idee ist die Zugabe von trockenen Blättern, die eine natürlichere Atmosphäre schaffen und, sobald sie zu verrotten beginnen, fördern sie das Wachstum nützlicher Mikroben Kolonien. Diese können eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle für die Jungfische darstellen, während die von den verrottenden Blättern freigesetzten Gerbstoffe und anderen Chemikalien dazu beitragen, die natürlichen Bedingungen zu simulieren.

Die Filtration und der Wasserfluss sollten nicht sehr stark sein. Auch sehr große Wasserwechsel sollten vermieden werden, wobei regelmäßige Wechsel von 10-15% empfohlen werden.

Diese Fische sind recht empfindlich, so dass sie für Anfänger nicht zu empfehlen sind, und es ist auch keine gute Idee, sie in ein neues oder nicht eingefahrenes Aquarium einzusetzen.

Nahrung

Mikrogeophagus sind Allesfresser nehmen jedoch in der Regel Substrat in den Mund das sie nach essbaren Bestandteilen durchsieben, wobei das restliche Material über die Kiemenöffnungen und das Maul ausgeschieden wird, obwohl sie auch feste Oberflächen durchstöbern und Bestandteile direkt aus der Wassersäule erbeuten.

Im Aquarium sollte ihnen eine Vielzahl von Lebend- und Frostfutter wie Blutwürmer, Artemia, Daphnien, Schleifwürmer usw. angeboten werden, ergänzt durch qualitativ hochwertiges, sinkendes Trockenfutter in angemessener Größe.

Hausgemachte, gelatinegebundene Rezepte, die beispielsweise eine Mischung aus getrocknetem Fischfutter, pürierten Schalentieren, frischem Obst und Gemüse enthalten, funktionieren ebenfalls gut und können mit dem Ende einer scharfen Pipette oder einem kleinen Messer in mundgerechte Scheiben geschnitten werden.

Vermehrung des Schmetterlingsbuntbarsch

Der Schmetterlingsbuntbarsch ist monogam und bildet während seines kurzen Lebens bildet sich ein treues Paar.

Um mit der Zucht zu beginnen, empfiehlt es sich, mit einer Gruppe von Jungfischen zu beginnen, und wenn sich Paare gebildet haben, werden sie getrennt.

Es scheint keinen offensichtlichen Grund für den Beginn des Laichens zu geben, obwohl eine gute Ernährung und eine absolute Kontrolle der Wasserqualität empfohlen werden.

Junge, unerfahrene Paare können ihre Jungen auffressen, was sich jedoch in der Regel nach mehreren Versuchen legt.

Die Eier werden normalerweise auf eine feste Oberfläche wie einen flachen Felsen, ein Stück Treibholz, ein breites Pflanzenblatt oder direkt auf die Aquarienscheibe gelegt. Das Ablaichen erfolgt in typischer Weise, indem das Weibchen eine oder mehrere Reihen von Eiern ablegt, bevor das Männchen zur Befruchtung nachrückt, wobei dieser Vorgang mehrmals wiederholt wird.

Die Eier können schwierig aufzuziehen sein und leicht verpilzen oder sich nicht entwickeln, besonders dann, wenn das Wasser nicht sehr sauber ist und zu hohen Härtegrad hat.

Die Eier schlüpfen zwei bis drei Tage nach der Befruchtung. Die Jungfische bleiben etwa fünf Tage lang unbeweglich und brauchen in dieser Zeit keine Nahrung, aber sobald sie zu schwimmen beginnen, sollte ihnen in den ersten 2 bis 3 Tagen geeignete mikroskopische Nahrung angeboten werden. Danach kann man ihnen größere Nahrung wie Artemia-Nauplien anbieten.

Hält man die erwachsenen Tiere in einer Gemeinschaft, empfiehlt es sich, entweder die Beckengenossen oder die Eier zu diesem Zeitpunkt zu entfernen, wenn man eine gute Anzahl von Jungfischen aufziehen möchte. Sowohl Männchen als auch Weibchen beteiligen sich gleichermaßen an der Brutpflege.

Verhalten und Vergesellschaftung

Häufig wird der Schmetterlingsbuntbarsch als Fisch für das Gemeinschaftsaquarium angeboten obwohl dies so nicht zu empfehlen ist, weil er zum einen ein schlechter Beckengenosse ist und zum anderen muss die Wasserqualität einwandfrei sein. Er muss jedoch auch nicht allein gehalten werden.

Gruppen von friedlichen Salmlern sind besonders empfehlenswerte Beckengefährten, da die Anwesenheit kleiner Schwarmfische dem Schmetterlingsbuntbarsch seine Scheu zu nehmen und er die Gegenwart von kleinen Fischen nicht als Bedrohung wahrnimmt.

Territoriale oder anderweitig aggressive Fische, einschließlich der meisten anderen Buntbarsche, und solche, die härteres Wasser benötigen sind nicht geeignet, um eine Beckengemeinschaft zu bilden.

Die Jungtiere sind gesellig, aber sobald sie die Geschlechtsreife erreicht haben, bilden sie Paare, von denen jedes bei der Fortpflanzung ein Territorium von ein paar Metern Größe beherrscht.

Schmetterlingsbuntbarsch Varianten

Goldener  Ramirez

Goldener Schmetterlingsbuntbarsch, Foto: Hardyplants

Goldener Schmetterlingsbuntbarsch

Der Mikrogeophagus ramirezi gold oder auch Goldener Schmetterlingsbuntbarsch ist eine Zuchtform bei die Färbung per selektiver Zucht so verändert wurde das sein Körper am Kopf leicht orange, in der Mitte gold-gelb und zum Schwanz hin in einen leichten Gelbton verläuft. Seine Flossen entsprechen der Wildform.

Schmetterlingsbuntbarsch Electric blue

Schmetterlingsbuntbarsch Electric blue, Foto: BlueRam92

Schmetterlingsbuntbarsch „electric blue“

Der Schmetterlingsbuntbarsch „electric blue“ ist der ursprünglichen Art recht ähnlich, wenngleich er etwas dünner ist und offensichtlich eine sehr leuchtend blaue Färbung aufweist, was ihm auch den Beinamen Electric Blue eingebracht hat.

Ballon Schmetterlingsbuntbarsch

Schmetterlingsbuntbarsch Ballon

Diese Zuchtvariante ist in Deutschland nicht zu finden. Seine Morphologie ist stark unterschiedlich und auf dem ersten Blick könnte man glauben das es eine andere Art ist.

Zwar sieht er dem gewöhnlichen Schmetterlingsbuntbarsch ein wenig ähnlich, aber seine morphologischen Veränderungen und die verschiedenen Farben, in denen er vorkommt, machen ihn zu einem einzigartigen und auch recht überraschenden Exemplar.

Schleier-Schmetterlingsbuntbarsch

Schleier-Schmetterlingsbuntbarsch

Die Färbung variiert, der große Unterschied liegt in der Länge seiner Rücken-, Schwanz-, Bauch-, Brust- und Afterflossen, die unverhältnismäßig groß und auffällig sind.

Titelbild: Sven Kullander

Schmetterlingsbuntbarsch - Zucht im Detail! Mikrogeophagus ramirezi

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