Elefantenrüsselfisch, Gnathonemus petersii

Gnathonemus petersii, File:Elefantenrüsselfisch

Artenprofil Elefantenrüsselfisch

Steckbrief Elefantenrüsselfisch
Wissenschaftlicher Name: Gnathonemus petersii
Gebräuchlicher Name: Elefantenrüsselfisch, Elefantenfisch
Familie: Mormyridae
Herkunft: Mali, Benin, Niger, Nigeria, Tschad, der Zentralafrikanischen Republik, Kamerun, der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo und Sambia
Länge: bis 23 cm
Lebenserwartung: bis 5 Jahre
Wasserwerte:
Temperatur: zwischen 23 und 28° C
pH-Wert: zwischen 6 und 7,5
Gesamthärte, GH: 5 bis 15° dGh
Karbonathärte, KH: 5 bis 15 ° dkH
Verhalten
Ernährung: Allesfresser
Beckenregion: unterer Bereich
Verhalten: friedlich, jedoch territorial
Anzahl: 1
Pflegegrad: Fortgeschritten
Aquarium
Volumen: 100 Liter

Merkmale und Informationen zur Haltung in Aquarien

Der Elefantenrüsselfisch ist einer der bekanntesten Vertreter der Familie der Mormyridae.

Die gesamte Familie dieser Fische ist als Elefanten-Fisch bekannt, und zwar aufgrund ihrer fleischigen Ausstülpung unter dem Maul, das man als Kinn des Fisches bezeichnen könnte und die an den Rüssel des berühmten Säugetiers erinnert.

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Er ist ein friedlicher Fisch gegenüber anderen Arten, gesellig und kann sogar etwas scheu sein, aber mit anderen Fischen derselben Art ist er territorial, sogar dominant gegenüber anderen schwächeren Exemplaren.

Obwohl das auffälligste Merkmal dieser Art auf den ersten Blick ihre Morphologie ist, verbirgt dieser Fisch viele weitere interessante Eigenschaften, wie zum Beispiel seine große Intelligenz, die ihn in die Lage versetzt, Aufgaben zu lernen.

Morphologie

Im Aquarium wird der Elefantenrüsselfisch selten länger als 23 Zentimeter, in freier Wildbahn kann er jedoch bis zu 35 Zentimeter lang werden.

Wie bereits erwähnt, ist das auffälligste Merkmal seiner Morphologie die rüsselartige Ausstülpung unter dem Maul.

Diese Ausstülpung die auch Schnauzenorgan genannt wird, dient dazu, den Grund von Flüssen nach Beute abzusuchen. Der Rüssel hat Tast- und vermutlich auch Geschmacksrezeptoren.

Es handelt sich um einen langgestreckten und seitlich zusammengedrückten Fisch mit einer gegabelten Schwanzflosse mit fleischigem Stiel.

Die After- und die Rückenflosse sind weit nach hinten versetzt, gleich groß, stark entwickelt und erscheinen fast symmetrisch.

Eine weitere Besonderheit dieses kuriosen Fisches ist, dass er keine Schuppen hat, was ihn sehr empfindlich gegenüber bestimmten chemischen Stoffen im Aquarium macht, z. B. gegenüber Medikamenten, Salz und auch der Wasserqualität.

Seine Färbung ist ein sehr dunkles Braun bis Anthrazitgrau, fast schwarz. Er hat weiße Bänder in Form von Klammern auf der Rückseite des Körpers, in Höhe der Schwanz- und Afterflossen. Die hinteren Bänder sind etwas kleiner und die vorderen Bänder sind größer und dicker.

Die Flossen haben einen weißlichen Rand.

Elektrische Impulse beim Elefantenrüsselfisch

Elefantenrüsselfische erzeugen kleine elektrische Impulse, die ein elektrisches Feld um den Fisch herum erzeugen. Der Strom wird durch das Muskelgewebe des Schwanzstiels erzeugt.

Diese Impulse sind ähnlich wie ein Radar und dienen dazu, Hindernissen in der Dunkelheit auszuweichen, lebende Beute in trübem Wasser oder bei Nacht zu jagen, andere Individuen seiner Art zu erkennen, Partner zu finden und sich zu orientieren.

Als Ausgleich für diese beeindruckende Fähigkeit ist die Sehkraft seiner Augen sehr schlecht.

Geschlechtsunterschiede

Es gibt keine offensichtlichen Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Elefantenrüsselfischen, obwohl einige Aquarianer behaupten, dass man sie anhand der Unterschiede in der Afterflosse identifizieren kann, aber dies ist nicht bewiesen.

Zwischen den elektrischen Feldern, die von Weibchen und Männchen erzeugt werden, bestehen Unterschiede, die jedoch ohne entsprechende Geräte nicht erkannt werden können.

Verbreitung und Lebensraum

Der Elefantenrüsselfisch stammt aus Afrika, wo er in Mali, Benin, Nigeria, Tschad, Kamerun, der Republik Kongo und Sambia beheimatet ist.

Dieser Fisch bevorzugt Flüsse mit üppiger Vegetation und trägem Wasser, mit schlammigem Bodengrund und trüber Sicht.

Haltung vom Elefantenrüsselfisch im Aquarium

Um den natürlichen Lebensraum des Elefantenrüsselfisches nachzubilden, sollte das Aquarium mit einer Fülle von Boden- und Schwimmpflanzen ausgestattet sein. Die Pflanzen dienen dabei auch als Lichtfilter um das Licht im Aquarium zu dämpfen.

Der Elefantenrüsselfisch benötigt Verstecke aus Steinen, Baumstämmen und Wurzeln.

Der Boden des Aquariums sollte sandig sein, da der Rüsselfisch gerne im Sand nach Beute sucht.

Das Substrat für den Bodengrund muss weich und sandig sein damit der Fisch nicht verletzt wird, er im Boden nach Nahrung suchen kann und nicht frustriert ist.

Die Mindestgröße des Aquariums für einen Elefantenrüsselfisch sollte 100 besser 200 Liter betragen, bei mehr als einem Exemplare sollten es 300 oder 400 Liter sein.

Optimale Wasserqualität

Es handelt sich um Fische, die eine optimale Wasserqualität benötigen. Sie reagieren sehr empfindlich auf eine hohe Nitratkonzentration, die sie dazu veranlasst, vermehrt auszuscheiden, und sie können an Pilzkrankheiten erkranken.

  • Wassertemperatur zwischen 23ºC und 28ºC
  • pH-Wert zwischen 6 und 6,5
  • Härte zwischen 5º und 10º GH

Nahrung und Ernährung des Elefantenrüsselfisch

Eine der größten Herausforderungen bei der Haltung von Elefantenrüsselfischen im Aquarium ist ihre hochspezialisierte Ernährung. In freier Wildbahn ernähren sie sich hauptsächlich von lebenden Beutetieren, kleinen Krebstieren, wirbellosen Tieren und Würmern.

Im Aquarium und nach der Eingewöhnung nehmen sie fast jede Art von Trocken- oder Lebendfutter an: Tubifex, Daphnien, Flocken, Granulat und alle Arten von gefriergetrocknetem Futter.

Sie sind nachtaktiv, obwohl sie manchmal auch tagsüber aktiv sein können. Das bedeutet, dass sie am Ende des Tages gefüttert werden sollten, wenn sie am aktivsten sind.

Wie bereits erwähnt, sind sie ziemlich blind, sie orientieren sich an den elektrischen Impulsen, die sie erzeugen.

Das bedeutet, dass sie sehr schlecht im Wettbewerb um Nahrung sind. In einem Gemeinschaftsaquarium muss dafür gesorgt werden, dass sie das Futter bekommen und nicht mit anderen Fischen konkurrieren müssen.

Verhalten und Vergesellschaftung

In der Regel sind sie nachts am aktivsten, da sie dann keine Probleme haben, sich zurechtzufinden.

Sie sind recht ruhig und eher scheu. Sie haben kein Problem damit, den Raum mit anderen Arten zu teilen.

Gegenüber anderen Artgenossen können sie jedoch territorial und aggressiv werden.

In einer Gruppe gibt es in der Regel ein dominantes Männchen, das dazu neigt, schwächere Exemplare zu schikanieren.

Sie halten sich bevorzugt am Boden des Aquariums auf.

Der Elefantenrüsselfischen ist mit fast allen tropischen Arten verträglich, allerdings sind bei Platzmangel innerartliche Kämpfe im Becken unvermeidlich.

Dieser Fisch sollte nicht mit sehr aktiven oder aggressiven Artgenossen gehalten werden, da er bei der Fütterung nicht mit ihnen konkurrieren kann.

Vermehrung vom Elefantenrüsselfisch

Die Zucht im Aquarium war bisher nicht möglich, obwohl es beruhigend ist zu wissen, dass ihre Lebenserwartung etwa 5 Jahre beträgt.

Die Tatsache, dass sich Fische der gleichen Art anhand elektrischer Impulse erkennen und diese Form der Orientierung zur Partnersuche nutzen, kann nach einigen wissenschaftlichen Untersuchungen im Aquarium nachteilig sein, weshalb eine Fortpflanzung bisher nicht möglich war.

Titelbild: spinola

Elefantenrüsselfisch - Gnathonemus petersii

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