Rötliche Saugbarbe, Knabberfisch – Garra rufa

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Rötliche Saugbarbe, Knabberfisch - Garra rufa, Steckbrief und Pflegeanleitung

Steckbrief Siamesischer Zwergbärbling
Wissenschaftlicher Name: Garra rufa
Gebräuchlicher Name: Rötliche Saugbarbe, Knabberfisch
Familie: Cyprinidae
Herkunft: Eurasien
Länge: bis 14 cm
Lebenserwartung: 4 bis 7 Jahre
Wasserwerte:
Temperatur: zwischen 20 bis 30 °C
pH-Wert: zwischen  6,0 bis 7,5
Gesamthärte, GH:  bis 15
Karbonathärte, KH: bis 15
Verhalten
Ernährung: Allesfresser
Beckenregion: unterer Bereich
Verhalten:
Friedlich
Anzahl: mindestens 5 Tiere
Pflegegrad: Anfänger
Aquarium
Volumen: 100 Liter

Die Rötliche Saugbarbe, bekannt als Garra rufa und populär als Knabberfisch, ist eine einzigartige und interessante Art in der Welt der Süßwasseraquaristik. Ursprünglich bekannt für ihre Rolle in der Ichthyotherapie, bei der sie tote Hautpartikel von den Füßen der Menschen entfernen, hat sich Garra rufa auch als attraktiver und friedlicher Bewohner für Heimaquarien etabliert. In diesem umfassenden Leitfaden werde ich alle wesentlichen Aspekte zur Haltung, Pflege und Vermehrung von Garra rufa im Detail erläutern.

Merkmale und hilfreiche Informationen zur Pflege in Aquarien

Garra rufa, auch als Rötliche Saugbarbe oder Knabberfisch bekannt, ist ein kleiner bis mittelgroßer Süßwasserfisch, der ursprünglich aus Flussgebieten im Nahen Osten, insbesondere aus der Türkei, Syrien, dem Irak und Iran stammt. Diese Fische können eine Länge von bis zu 14 cm erreichen und sind bekannt für ihren einzigartigen, abgeflachten Maulbereich, der zum ‚Knabbern‘ an Oberflächen eingesetzt wird. Ihre Färbung ist variabel, meist jedoch in Grau- und Brauntönen gehalten, oft mit einem rötlichen Schimmer.

In Aquarien sind sie wegen ihres friedlichen Verhaltens und ihrer Fähigkeit, Algen zu kontrollieren, beliebt. Sie sind Schwarmfische und fühlen sich in Gruppen von mehreren Individuen am wohlsten.

Natürlicher Lebensraum der Garra rufa

Garra rufa kommt in Flüssen, Bächen und anderen Gewässern im Nahen Osten vor. Diese natürlichen Lebensräume sind charakterisiert durch ein moderates bis schnelles Fließen, klare Wasserbedingungen und einen reichen Bestand an Steinen und Kies, was ihnen zahlreiche Verstecke und Algenwachstum als Nahrungsquelle bietet.

Wasseranforderungen

Die idealen Wasserbedingungen für Garra rufa im Aquarium sind wie folgt:

  • pH-Wert: Leicht sauer bis neutral (6,0 – 7,5).
  • Gesamthärte (GH): Weiches bis mittelhartes Wasser ist vorzuziehen.
  • Temperatur: Eine Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius ist ideal.

Garra rufa bevorzugt eine Umgebung mit guter Wasserzirkulation und Sauerstoffversorgung. Das Aquarium sollte daher mit einem leistungsstarken Filter ausgestattet sein. Zudem sollten genügend Versteckmöglichkeiten durch Steine, Wurzeln oder Höhlen vorhanden sein.

Haltungsanforderungen für Garra rufa

Garra rufa sollte in einem Aquarium mit mindestens 100 Litern gehalten werden. Da sie Schwarmfische sind, ist es ratsam, sie in Gruppen von mindestens 5 bis 6 Individuen zu halten, um ihr natürliches Sozialverhalten zu fördern. In kleineren Gruppen oder als Einzeltiere können sie Stress zeigen, was zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Für die optimale Haltung sollte das Aquarium sorgfältig eingerichtet werden. Ein Kies- oder Sandboden bietet einen naturnahen Untergrund, während Wurzeln, Höhlen und Steinaufbauten wichtige Versteckmöglichkeiten bieten. Lebende Pflanzen sind nicht nur für die Ästhetik, sondern auch für die Sauerstoffversorgung und als zusätzliche Verstecke essentiell. Zudem ist eine moderate Wasserströmung, die durch einen starken Filter oder eine Strömungspumpe erzeugt wird, empfehlenswert, um die natürlichen Fließgewässerbedingungen nachzuahmen, in denen sich Garra rufa in freier Wildbahn befindet.

Beckengenossen für die Rötliche Saugbarbe

Die Rötliche Saugbarbe ist bekannt für sein friedliches und geselliges Verhalten und kann problemlos mit einer Vielzahl anderer friedlicher Fischarten zusammengehalten werden. Sie sind ideal für Gesellschaftsbecken geeignet, solange sie mit Arten vergesellschaftet werden, die ähnliche Wasserbedingungen bevorzugen. Große, aggressive oder sehr territoriale Fische sollten vermieden werden, da sie die Saugbarben stressen könnten.

Als ideale Beckengenossen eignen sich andere friedliche Arten wie Panzerwelse, Lebendgebärende Zahnkarpfen, kleinere Buntbarsche, Rasboras, Tetras und Barben. Auch Labyrinthfische, Garnelen und Schnecken können eine gute Ergänzung darstellen.

Was fressen Garra rufa?

Rötliche Saugbarben sind Allesfresser mit einer Vorliebe für Algen und Biofilme. Im Aquarium sollten sie mit einer Vielzahl von Futtermitteln gefüttert werden, einschließlich hochwertigem Flockenfutter, Tabletten, gefriergetrockneten und frischen Futtermitteln. Sie nehmen auch gerne Gemüse wie Gurken oder Zucchini an. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig, um eine gute Gesundheit und Vitalität zu gewährleisten.

Vermehrung von Garra rufa

Die Zucht von Garra rufa im Heimaquarium ist relativ schwierig und nicht häufig dokumentiert. In der Regel erfolgt die Vermehrung in spezialisierten Zuchtanlagen. Für eine mögliche Heimzucht sollten optimale Wasserbedingungen, eine hochwertige Ernährung und ein stressfreies Umfeld gewährleistet sein. Ein separater Zuchttank mit ähnlichen Bedingungen wie das Hauptaquarium, reich an Versteckmöglichkeiten und mit guter Wasserqualität, ist empfehlenswert.

Die Anregung zur Laichbereitschaft könnte durch eine Kombination aus Diätwechsel und leichten Veränderungen der Wasserbedingungen, wie einer Erhöhung der Temperatur, erfolgen. Die eigentliche Zucht und die Aufzucht der Brut sind jedoch komplex und erfordern spezielle Kenntnisse und Ausrüstung.

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