Schönflossenbärbling, Rasbora kalochroma

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Schönflossenbärbling, Rasbora kalochroma, Pflege, Steckbrief

Steckbrief Schönflossenbärbling
Wissenschaftlicher Name: Rasbora kalochroma
Gebräuchlicher Name: Schönflossenbärbling, Clown Rasbora
Familie: Cyprinidae
Herkunft: Asien
Länge: bis 10 cm
Lebenserwartung: bis  5 Jahre
Wasserwerte:
Temperatur: zwischen 23 bis 28°C
pH-Wert: zwischen 5,0 bis 7,5
Gesamthärte, GH: 1 bis 10
Karbonathärte, KH: 1 bis 10
Verhalten
Ernährung: Allesfresser
Beckenregion: Mitte/ Unten
Verhalten:
Friedlich
Anzahl: 8 Tiere
Pflegegrad: einfach
Aquarium
Volumen: 100 Liter

Merkmale und hilfreiche Informationen zur Pflege in Aquarien

Der Schönflossenbärbling, wissenschaftlich als Rasbora kalochroma bekannt, ist eine größere Art innerhalb der Rasbora-Familie. Dieser Bärbling kann eine Länge von bis zu 10 cm erreichen, was ihn deutlich größer macht als viele seiner Verwandten. Er zeichnet sich durch einen kräftigen Körperbau und eine auffällige Färbung aus – oft eine Kombination aus intensivem Rot und Orange mit dunkleren Flecken oder Streifen.

Aufgrund seiner Größe und seines aktiven Verhaltens eignet sich der Schönflossenbärbling besonders gut für mittelgroße bis große Aquarien. Er ist ein friedlicher, aber lebhafter Schwarmfisch, der sich gut in einer Gruppe von Artgenossen hält.

Natürlicher Lebensraum des Rasbora kalochroma

Rasbora kalochroma stammt ursprünglich aus Südostasien, insbesondere aus Regionen Indonesiens und Malaysias. In der Natur bewohnt er langsam fließende bis stehende Gewässer, die reich an Vegetation sind. Diese natürlichen Lebensräume bieten eine Fülle an Versteckmöglichkeiten und sind oft weich, leicht sauer und klar. Die Gewässer sind für ihre dunkle, teefarbene Beschaffenheit bekannt, die durch die Freisetzung von Tanninen und anderen Chemikalien aus der Zersetzung organischer Materialien wie Blättern, Zweigen und Ästen resultiert.

Wasseranforderungen für Rasbora kalochroma

  • Temperatur: Eine Wassertemperatur zwischen 23°C und 28°C ist ideal.
  • pH-Wert: Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert von etwa 5,0 bis 7,5 wird bevorzugt.
  • Gesamthärte: Weiches bis mittelhartes Wasser ist optimal.

Die Zugabe von getrocknetem Laub (z.B. Buchen-, Eichen- oder Ketapang-Mandelblätter) betont nicht nur das natürliche Gefühl des Aquariums, sondern bietet auch Schutz und fördert das Wachstum von Mikrobenkolonien. Diese dienen als sekundäre Nahrungsquelle für Jungfische und unterstützen die Gesundheit der Fische durch die freigesetzten Tannine. Das Wasser sollte eine dunkle Färbung aufweisen, was durch das Hinzufügen von Holz, Blättern oder Torf erreicht werden kann. Dies simuliert die Schwarzwasserbedingungen, die für diese Art vorteilhaft sind. Rasbora kalochroma zeigt in solchen Bedingungen oft eine intensivere Färbung.

Haltungsanforderungen für den Schönflossenbärbling

Aufgrund seiner Größe und des natürlichen Schwarmverhaltens benötigt Rasbora kalochroma ein geräumiges Aquarium, um sich frei bewegen zu können. Ein Aquarium mit einem Mindestvolumen von 150 Litern ist empfehlenswert, um eine gesunde Umgebung für eine Gruppe dieser Fische zu bieten.

Schwarmverhalten

Der Schönflossenbärbling ist ein ausgesprochen sozialer Fisch, der in der Natur in Gruppen lebt. Für die Haltung im Aquarium wird empfohlen, diese Art in Gruppen von mindestens 6 bis 8 Individuen zu pflegen. Dies fördert nicht nur ihr natürliches Verhalten, sondern unterstützt auch ihr Wohlbefinden, indem es Stress reduziert und soziale Interaktionen ermöglicht.

Aquariumgestaltung

Die Gestaltung des Aquariums ist entscheidend, um eine Umgebung zu schaffen, die dem natürlichen Lebensraum dieser Art so nahe wie möglich kommt. Obwohl die Wasserqualität von höchster Wichtigkeit ist, trägt ein gut bepflanztes Aquarium mit dunklem Substrat dazu bei, die natürliche Schönheit von Rasbora kalochroma hervorzuheben. Eine biotopähnliche Anlage mit einem weichen, sandigen Untergrund, ergänzt durch Wurzeln und Äste aus Treibholz, schafft schattige Rückzugsorte und fördert ein natürliches Verhalten. Falls gewünscht, können auch Rotbuche oder Eiche verwendet werden, solange sie gründlich getrocknet und von Rinde befreit sind.

Beleuchtung und Bepflanzung

Schwache Beleuchtung ist für das Wohlbefinden von Rasbora kalochroma am besten geeignet, wobei Pflanzen, die unter solchen Bedingungen gedeihen können, wie Microsorum pteropus, Vesicularia dubyana oder Cryptocorynes, hinzugefügt werden können. Schwimmende Pflanzen helfen, das Licht zu streuen und bieten zusätzliche Verstecke.

Beckengenossen für Rasbora kalochroma

Diese Art bevorzugt ein ruhiges Umfeld und kommt am besten mit anderen friedlichen Fischarten zurecht, die ähnliche Wasserbedingungen und Umgebungspräferenzen teilen. Andere kleinbleibende Rasbora-Arten sind in der Regel ausgezeichnete Begleiter für Rasbora kalochroma, da sie ähnliche soziale Verhaltensweisen und Umweltbedürfnisse haben.

Zwergpanzerwelse (Corydoras sp.) oder kleine Loricariidae-Arten (wie Otocinclus) sind hervorragende Optionen für die unteren Bereiche des Aquariums. Diese Bodenbewohner sind friedlich und stören die Bärblinge nicht, während sie den Bodengrund sauber halten. Friedliche Schwarmfische, die ähnliche Wasserbedingungen bevorzugen, wie zum Beispiel einige Tetra-Arten (z.B. Neonsalmler oder Glühlichtsalmler), können ebenfalls gute Beckengenossen sein.

Einige Arten von Labyrinthfischen, wie Zwergguramis (Colisa lalia) oder Honigguramis (Trichogaster chuna), können ebenfalls geeignete Mitbewohner sein, solange das Aquarium genügend Verstecke und territoriale Bereiche bietet. Diese Arten teilen eine Vorliebe für ähnliche Wasserbedingungen und sind im Allgemeinen friedlich gegenüber anderen Fischen.

Was fressen Schönflossenbärblinge?

Rasbora kalochroma benötigt eine abwechslungsreiche Ernährung. Sie nehmen hochwertiges Flockenfutter, Pellets, gefriergetrocknete oder lebende Futtermittel wie Mückenlarven, Daphnien oder Artemia an.

Vermehrung von Rasbora kalochroma

Optimale Wasserbedingungen

Die Wasserqualität spielt eine entscheidende Rolle bei der Zucht von Schönflossenbärblingen. Für die Anregung der Laichbereitschaft ist es wichtig, die Bedingungen ihres natürlichen Lebensraums so genau wie möglich nachzuahmen. Dies beinhaltet weiches, saures Wasser mit einem pH-Wert zwischen 4,0 und 6,0 sowie eine Wassertemperatur im Bereich von 26 bis 28°C. Die Verwendung von Torf und Laub im Zuchtbecken kann dabei helfen, die gewünschten Wasserparameter zu erreichen.

Spezielles Zuchtbecken

Ein separates Zuchtbecken ist empfehlenswert, um den Laich vor Fressfeinden zu schützen und die Überwachung der Wasserbedingungen zu vereinfachen. Ein Beckenvolumen von etwa 50 Litern ist ausreichend, wobei eine spärliche Einrichtung mit feinblättrigen Pflanzen oder Laichmopps den Fischen hilft, ihre Eier abzulegen.

Anregung der Laichbereitschaft

Diät

Eine abwechslungsreiche und proteinreiche Diät ist entscheidend, um die Laichbereitschaft der Fische zu fördern. Lebend- oder Frostfutter wie Daphnien, Mückenlarven und Artemia tragen dazu bei, die Fische in die richtige Kondition für die Fortpflanzung zu bringen.

Simulation der Regenzeit

Die Simulation der Regenzeit durch tägliche, teilweise Wasserwechsel kann die Laichbereitschaft zusätzlich anregen. Eine leichte Absenkung der Wassertemperatur vor den Wasserwechseln, gefolgt von einer allmählichen Erwärmung, kann ebenfalls hilfreich sein.

Der Laichprozess

Rasbora kalochroma sind Freilaicher, die ihre Eier während des Laichaktes im Wasser verstreuen, meist in der Nähe von Pflanzen oder anderen Strukturen. Die Eiablage erfolgt typischerweise in den frühen Morgenstunden.

Pflege der Brut

Nach dem Laichen ist es ratsam, die Elterntiere aus dem Zuchtbecken zu entfernen, um Kannibalismus zu verhindern. Die Eier sollten innerhalb von 24 bis 36 Stunden schlüpfen. Die Larven sind zunächst sehr klein und benötigen feinste Nahrung wie Infusorien oder spezielles Aufzuchtfutter. Nach einigen Tagen können sie auf größere Nahrungsquellen wie frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien umgestellt werden.

Langfristige Pflege

Die jungen Schönflossenbärblinge wachsen relativ langsam und sollten sorgfältig überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig heranwachsen und Zugang zu ausreichend Nahrung haben. Regelmäßige Wasserwechsel und eine sorgfältige Wasserqualitätskontrolle sind entscheidend für die Gesundheit und Entwicklung der Jungfische.


Titelbild: Factumquintus