Glühlichtsalmler – Pflegeanleitung

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Glühlichtsalmler, Hemigrammus erythrozonus

Steckbrief Glühlichtsalmler
Wissenschaftlicher Name: Hemigrammus erythrozonus
Gebräuchlicher Name: Glühlichtsalmler
Familie: Characidae
Herkunft: Südamerika (Guyana)
Länge: bis3,5 – 5 cm
Lebenserwartung: bis 5 Jahre
Wasserwerte:
Temperatur: zwischen 23° und 28° C
pH-Wert: zwischen 5 bis 7
Gesamthärte, GH: 0 bis 15 dGh
Karbonathärte, KH: 3-5
Verhalten
Ernährung: Allesfresser
Beckenregion: mittler und oberer Bereich
Verhalten: friedlich, gesellig
Anzahl: 8 bis 10
Pflegegrad: einfach für Anfänger geeignet
Aquarium
Volumen: mindestens 54 Liter
Grundfläche: 60 x 30 cm

Merkmale und Informationen zur Haltung in Aquarien

Der Glühlichtsalmler, wissenschaftlich bekannt als Hemigrammus erythrozonus, ist ein faszinierender Süßwasserfisch aus der Familie der Echten Salmler (Characidae). Mit seiner lebhaften Farbgebung und seinem interessanten Verhalten hat er sich zu einem beliebten Bewohner von Aquarien weltweit entwickelt.

Morphologie

Männliche Glühlichtsalmler können eine maximale Länge von etwa 4,5 cm erreichen, während die Weibchen etwas kleiner bleiben und in der Regel nicht länger als 3,5 cm werden. Diese Geschlechtsunterschiede sind bei der Auswahl und Pflege von Glühlichtsalmlern wichtig, da sie die richtige Zusammensetzung der Gruppe beeinflussen können.

Der Name „Glühlichtsalmler“ ist auf die leuchtenden Farben und das charakteristische Leuchten dieser Fische zurückzuführen. Ihr Körper ist von einem leuchtenden Rot durchzogen, das entlang ihrer Flanken verläuft. Dieses Leuchten ist besonders auffällig, wenn die Beleuchtung im Aquarium gedämpft ist. Es verleiht den Glühlichtsalmlern ein einzigartiges und faszinierendes Aussehen.

Herkunft und Verbreitung

Der Glühlichtsalmler stammt aus den Gewässern des Essequibo River in Südamerika. Diese Region, die zu Guayana gehört, ist von langsam fließenden Gewässern und üppiger Vegetation geprägt. Hier haben sich die Glühlichtsalmler an die Bedingungen angepasst und sind zu einem festen Bestandteil des Ökosystems geworden. Die Fische im Handel stammen aus Nachzuchten aus Europa oder Asien.

Glühlichtsalmler: Haltung im Aquarium

Die richtige Einrichtung des Aquariums ist entscheidend für das Wohlbefinden der Glühlichtsalmler. Da Glühlichtsalmler dunkle Bereiche in langsam fließenden Gewässern bevorzugen, sollte das Aquarium dementsprechend gestaltet sein. Ein dunkler Bodengrund, wie dunkler Kies oder Sand, kann den Kontrast zu den leuchtenden Fischen erhöhen. Dies schafft auch eine natürlichere Umgebung, die ihren Bedürfnissen entspricht.

Bieten Sie den Glühlichtsalmlern ausreichend Versteckmöglichkeiten in Form von dichtem Pflanzenbewuchs, Wurzeln und Steinen. Diese Elemente dienen nicht nur dem Schutz der Fische, sondern auch als Reviermarkierungen. Die Verwendung von Schwimmpflanzen kann dazu beitragen, das Licht im Aquarium zu filtern und den Salmlern Schatten zu bieten. Dies entspricht ihrem natürlichen Verhalten, sich in dunklen Bereichen aufzuhalten.

Verhalten und Vergesellschaftung vom Glühlichtsalmler

Glühlichtsalmler sind bekannt für ihr Sozialverhalten und die Bildung kleiner Reviere in einem Aquarium. Der dominanteste Glühlichtsalmler hält sich in der Regel im dunkelsten Bereich des Beckens auf, während die anderen Mitglieder der Gruppe ihre eigenen Reviere beanspruchen. Diese Revierbildung ist ein faszinierendes Verhalten, das in der Natur eine wichtige Rolle spielt.

Die Salmler tendieren dazu, sich umso tiefer im Aquarium aufzuhalten, je heller der Platz ist. Wenn Sie das Aquarium mit heller Beleuchtung versehen, werden Sie feststellen, dass die Glühlichtsalmler näher am Boden schwimmen. Dies entspricht ihrem natürlichen Instinkt, sich vor potenziellen Raubtieren zu schützen.

In der Natur bilden Glühlichtsalmler Schwärme, insbesondere bei Gefahr. Diese Schwärme dienen als Schutzmechanismus gegenüber Fressfeinden. Wenn die Überflutungen in ihren natürlichen Lebensräumen zurückgehen und das Restwasser knapper wird, steigt die Anzahl der Fressfeinde, weshalb die Fische enge Gruppen bilden, um sich gemeinsam zu schützen.

Im Aquarium hingegen bilden Glühlichtsalmler keine permanenten Schwärme, es sei denn, es besteht Gefahr, beispielsweise während größerer Pflegearbeiten im Aquarium. Sie sind gut darin, sich an die Umgebung und die Anzahl ihrer Artgenossen anzupassen

Diese Salmlerart ist für gelegentliche Konflikte bekannt, insbesondere unter den Männchen. Diese Konflikte sind jedoch normalerweise nicht von Verletzungen begleitet, sondern stellen eher typische Balz- und Drohrituale dar. Die Weibchen hingegen neigen nicht dazu, untereinander zu streiten.

Gute Beckenpartner zur Vergesellschaftung sind:

Nahrung

Bezüglich ihrer Ernährung sind erwachsene Hemigrammus erythrozonus absolut unproblematisch. Sie können mit handelsüblichen Flockenfutter, Granulat gefüttert werden. Geben Sie den Tieren regelmäßig kleines Frost- und Lebendfutter, das sorgt für eine ausgewogene Ernährung und fördert die Färbung und die Laichbereitschaft.

Zucht des Glühlichtsalmers

Um erfolgreich Glühlichtsalmler zu züchten, ist es wichtig, die richtigen Bedingungen zu schaffen und die Aufzucht sorgfältig zu planen.

Bevor Sie mit der Zucht beginnen, sollten Sie ein spezielles Laichbecken vorbereiten. Dieses Becken sollte kleiner sein als Ihr Hauptaquarium und sorgfältig vorbereitet werden. Nachdem die Glühlichtsalmler gelaicht haben, werden die Eltern normalerweise in das Hauptaquarium zurückgesetzt.

Nach dem Laichakt ist es ratsam, das Laichbecken abzudunkeln. Dies trägt dazu bei, die Entwicklung von phototrophen Einzellern zu hemmen, die die Larven beeinträchtigen könnten.

Die Glühlichtsalmler legen ihre Eier, die etwa 0,5 bis 1 Millimeter groß sind, an Pflanzen oder anderen geeigneten Oberflächen im Laichbecken ab. Die befruchteten Eier sind klar und durchsichtig. Die Entwicklung der Eier dauert etwa 24 Stunden, bis die Larven schlüpfen.

Die frisch geschlüpften Jungfische ernähren sich in den ersten 4 bis 5 Tagen von ihrem Dottersack. Danach benötigen sie sehr kleine Nahrungspartikel. Die beste Nahrung für die Fischlarven sind Mikroorganismen wie Rädertierchen. Diese winzigen Lebewesen erfüllen die Bedürfnisse der jungen Glühlichtsalmler ideal. Rädertierchen sollten 4 bis 6 Mal am Tag gefüttert werden, sobald die Jungen freischwimmen.

Wenn das Aufzuchtbecken gut verkrautet ist und reichlich Javamoos enthält, können die dort lebenden Mikroorganismen ausreichen, um zumindest einen Teil der Jungfische zu ernähren. Als zusätzliche Nahrung können Sie Staubfutter geben.

Es ist wichtig zu beachten, dass häufig zu viel Staubfutter gegeben wird. Anfangs können Sie täglich 2 bis 3 Mal einige Tropfen Liquifry oder mehrmals täglich 1 bis 2 Teelöffel Heu- oder Strohaufguss in das Becken geben. Es ist normal, dass die Jungen anfangs nicht direkt das Futter fressen. Das Futter dient vor allem als Nahrung für Bakterien, die sich in Form von Bakterienblüten entwickeln.

Diese Bakterien sind in der nächsten Phase eine wichtige Nahrungsquelle für Infusorien, die schließlich von den jungen Fischen gefressen werden. Beachten Sie jedoch, dass Laich und Jungfische von Salmlern besonders anfällig für Bakterien- und Infusorienbefall sind.

Um den Befall mit Bakterien zu reduzieren und die Besiedlung der Oberflächen von Laich und Fischhaut mit Pilzen zu hemmen, werden oft Huminstoffe in das Aquarium gegeben. Natürliche Quellen von Huminstoffen wie Laub, Torf oder Erlenzäpfchen sind effektiver als Extrakte aus dem Aquarienhandel. Für etwa 25 Liter Wasser kann ein Erlenzäpfchen verwendet werden.

Am zweiten Tag nach dem Freischwimmen nehmen einige Jungtiere möglicherweise schon frisch geschlüpfte Artemia zu sich. An etwas größere Jungfische können auch Cyclopse als Nahrung gegeben werden.

Die Wasserqualität in den ersten beiden Wochen ist entscheidend. In den oft für die Zucht verwendeten 10-Liter-Becken sollten 5 bis 8 Liter Wasser täglich gewechselt werden. Beim Wasserwechsel sollten Sie äußerst vorsichtig sein und das Wasser möglichst weit oben an der Wasseroberfläche absaugen. Ein Finger kann direkt am Auslauf vor dem Schlauch platziert werden, um den Absaugvorgang schnell zu stoppen.

Eine feinporige Filterpatrone, die über das Schlauchende gestülpt wird, verhindert, dass Fischlarven angesaugt werden. Eine sehr feine Filtermatte kann den Wasserwechsel ebenfalls erleichtern. Der Wasserschlauch wird einfach hinter die Matte gehalten, wo auch Mikroorganismen leben, die in den ersten Tagen gerne als Futter dienen.


Quellen: Aquaristik-Welt, Fischlexikon