Regenbogenfische für Aquarien

Regenbogenfische im Aquarium

Regenbogenfische sind in einer Vielzahl von Lebensräumen im tropischen Norden Australiens, in Papua-Neuguinea und Irian Jaya, sowie auf einigen kleineren Inseln in dieser Region heimisch. Diese Fische sind besonders anpassungsfähig und bewohnen unterschiedliche Gewässertypen, was ihre breite Verbreitung erklärt.

Die meisten Arten der Regenbogenfische finden sich in den Bächen und Flüssen der dichten Regenwälder, wo sie in einem natürlichen, von der üppigen Vegetation geprägten Umfeld leben. Jedoch sind einige Arten auch in anderen Habitaten anzutreffen, wie in den größeren Flüssen und den stillen Gewässern der offenen Savannen. Diese verschiedenen Lebensräume bieten den Regenbogenfischen eine Vielfalt an ökologischen Bedingungen.

In Bezug auf die Wasserbeschaffenheit bevorzugen die meisten Arten weiches Wasser mit einem niedrigeren pH-Wert. Trotz dieser Präferenz für weicheres Wasser haben Regenbogenfische eine bemerkenswerte Fähigkeit, sich an unterschiedliche Wasserbedingungen anzupassen. Im Aquarium können sie sich sogar an härteres Wasser mit einem pH-Wert von 7 oder darüber gewöhnen. Dies ist ein Hinweis auf ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit.

In ihrer natürlichen Umgebung sind Regenbogenfische regelmäßigen saisonalen Schwankungen in Bezug auf den Wasserstand und die Wasserchemie ausgesetzt. Dies bedeutet, dass sie an dynamische Umgebungen angepasst sind. Es ist wichtig, diese Eigenschaft auch in der Aquarienhaltung zu berücksichtigen. Änderungen im Aquarium, sei es in der Wasserchemie oder in der Umgebung, sollten daher langsam und schrittweise erfolgen, um den Fischen eine Anpassung zu ermöglichen und Stress zu minimieren.

Wenn du daran denkst, Regenbogenfische in einem Aquarium zu halten, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten:

Haltung im Aquarium

Regenbogenfische sind zwar keine territorialen Fische, die Reviere bilden und verteidigen, doch zeigen die Männchen untereinander durchaus ein gewisses Maß an Konkurrenzverhalten. Sie neigen dazu, sich als Rivalen zu betrachten, besonders in Bezug auf Paarungsverhalten. Um diese Rivalität in einem Aquarium zu managen, ist es empfehlenswert, eine Gruppe von mehr als zwei Männchen zu halten. Dies trägt dazu bei, dass sich die Aggressionen und das Wettbewerbsverhalten der Männchen auf mehrere Individuen verteilen, wodurch die Spannungen innerhalb der Gruppe verringert werden.

Ebenso wichtig ist es, die Bedürfnisse der Weibchen zu berücksichtigen, insbesondere wenn es um die Paarungszeit geht. Die Weibchen sollten die Möglichkeit haben, sich vor zu aufdringlichen Männchen zurückzuziehen. Daher ist eine sorgfältige Gestaltung des Aquariums wesentlich. Zu einer idealen Einrichtung gehören Elemente wie Moorkienwurzeln und Bereiche mit dichter Bepflanzung. Diese bieten den Weibchen Rückzugsorte und Schutzräume, in denen sie sich vor übermäßiger Balzaktivität der Männchen erholen können.

Insgesamt sollte bei der Gestaltung des Aquariums darauf geachtet werden, dass sowohl Verstecke als auch ausreichend Raum für die Fische vorhanden sind, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen und Stress für die Tiere zu minimieren.

Vergesellschaftung und Sozialverhalten

Regenbogenfische sind bekannt für ihr friedliches Wesen und eignen sich deshalb hervorragend für die gemeinsame Haltung mit anderen ruhigen Zierfischen in Aquarien. Diese Arten stammen hauptsächlich aus Gewässern in Papua-Neuguinea und Nordaustralien und sind oft die vorherrschenden Fische in diesen Regionen.  Wenn es um die Vergesellschaftung in Aquarien geht, sind Aquarianer häufig darauf angewiesen, sie mit anderen friedlichen Fischarten zu kombinieren, die aus verschiedenen Teilen der Welt stammen.

Beliebte Begleiter für Regenbogenfische sind beispielsweise Zwergwelse aus Südamerika, lebendgebärende Fische aus Mittelamerika, Zwergbuntbarsche und Salmler aus dem Amazonasbecken. Obwohl diese unterschiedlichen Fischgruppen aus verschiedenen Teilen der Welt stammen, gelingt es ihnen, harmonisch zusammenzuleben, da sie sich in ihren Lebensräumen und Verhaltensweisen ergänzen. Sie besetzen unterschiedliche Nischen im Aquarium und vermeiden so größtenteils Konflikte. Diese interkontinentale Vielfalt im Aquarium bietet nicht nur einen optischen Reiz, sondern ermöglicht auch ein interessantes Zusammenspiel verschiedener Arten, die trotz ihrer Unterschiede friedlich zusammenleben können.

Regenbogenfische sind soziale Tiere und sollten in Gruppen von mindestens sechs Individuen gehalten werden, vorzugsweise mehr. Dies hilft, ihr natürliches Sozialverhalten zu fördern und reduziert Stress.

Zucht

Regenbogenfische zeichnen sich durch eine kontinuierliche Fortpflanzung aus, die nicht an eine spezifische Jahreszeit gebunden ist. Ihre Paarungszeit beginnt oft, wenn nach Regenfällen der Wasserspiegel ansteigt. Diese Eigenschaft macht sie zu interessanten Pfleglingen für Aquarianer. Ähnlich wie in der freien Natur können auch im Aquarium Bedingungen geschaffen werden, die das Fortpflanzungsverhalten der Regenbogenfische fördern. Ein Wechsel zu frischem Wasser stimuliert häufig den Beginn des Laichens.

Regenbogenfische legen über einen längeren Zeitraum Eier ab, was bedeutet, dass man im Aquarium gleichzeitig Eier, Larven und junge Fische beobachten kann. Für eine erfolgreiche Zucht ist es wichtig, genügend Verstecke und Schutzräume für die jungen Fische zu schaffen.

Dazu gehören beispielsweise dicht wachsende Schwimmpflanzen und feinfiedrige Stängelpflanzen, die bis zur Wasseroberfläche reichen. Diese bieten den Jungfischen Schutz und Rückzugsmöglichkeiten. Die erwachsenen Regenbogenfische zeigen in der Regel kein aggressives Verhalten gegenüber ihrem Nachwuchs. Sie bevorzugen dunklere, geschützte Bereiche im dichten Pflanzenwuchs für die Eiablage. Die Eier der Regenbogenfische sind mit einem klebrigen Faden versehen, der sich an den Wasserpflanzen verfängt und so für eine sichere Befestigung der Eier sorgt.

 

Titelbild: H. Zell