Guppy Poecilia reticulata
Guppys sind seit Generationen ein fester Bestandteil des Aquarienhobbys. Ihre ursprüngliche Heimat liegt in Südamerika und der Karibik. Die inzwischen in Gefangenschaft gezüchteten Fische sind heute in vielen Farben und Formen erhältlich. Die meisten Guppy-Halter beginnen vielleicht mit nur einem oder zwei Fischen, aber da sie Lebendgebärende mit langfristiger Spermienspeicherung sind, können Sie schon bald ein volles Becken haben.
Steckbrief Guppy Fisch | |
Wissenschaftlicher Name: | Poecilia reticulata |
Gebräuchlicher Name: | Guppy |
Familie: | Poeciliidae |
Herkunft: | Südamerika, Karibik |
Länge: | 3 bis 5 cm |
Lebenserwartung: | 2 bis 3 Jahre |
Wasserwerte: | |
Temperatur: | zwischen 22 und 24 °C |
pH-Wert: | zwischen 6,5 und 8 |
Gesamthärte, GH: | 10 bis 25 |
Karbonathärte, KH: | 5 bis 20 |
Verhalten | |
Ernährung: | Allesfresser |
Beckenregion: | mittler und oberer Bereich |
Verhalten: | friedlich, gesellig |
Anzahl: | 5 bis 6 |
Pflegegrad: | einfach für Anfänger geeignet |
Aquarium | |
Volumen: | 60 Liter |
Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Verbreitung
Seit bereits über 100 Jahren wird der Guppy, der in Südamerika beheimatet ist in Gefangenschaft gezüchtet. Der Entdecker und Forscher Robert John Lechmere Guppy, dessen Namen die Fische tragen fand diese Fische auf der Insel Trinidad in der Karibik. Die farbenfrohen Süßwasserfische leben im Norden Südamerikas, einschließlich Guyana, Surinam und Venezuela, sowie auf den karibischen Inseln Barbados, Trinidad und Tobago. Ihre Beliebtheit und einfache Pflege hat dazu geführt das sie inzwischen auf allen Kontinenten außer der Antarktis und in vielen warmen Gewässern der Welt zu finden sind.
Aussehen
Es gibt unzählige Farbvarianten und Zuchtformen von Guppys. Die Männchen präsentieren sich in der Regel mit leuchtenderen Farben als die Weibchen und verfügen über eine längere Schwanz- und Rückenflossen.
Je nach Zuchtform haben einige Guppys einen kurzen, abgerundeten Schwanz, andere einen gespaltenen Schwanz und wieder andere einen länglichen Schleierschwanz, der halb so lang ist wie ihr Körper. Auch die Farben der Schwanzflossen weisen die unterschiedlichsten Farben und Muster auf. Die Palette reicht von einem ein marmorierten oder gestreiften Aussehen, sie können jedoch auch ein- oder zweifarbig sein. Die Auswahl an Farbkombinationen ist so groß, dass wahrscheinlich jeder den perfekten Guppy für sich entdecken wird.
Bei der Auswahl des eigenen Guppys sollten Sie keine „einzigarte“ Sorte wie sie in einigen Tierhandlungen oder auf Internetseiten angeboten werden wählen da diese „besonderen“ Zuchtformen aufgrund schwerer Inzucht eher dazu neigen ein geschwächtes Immunsystem und eine kürzere Lebenserwartung zu haben. Suchen Sie nach gut etablierten Stammbäumen und wählen Sie ein bis zwei davon aus. Sie werden in kürzester Zeit eine Vielzahl an farbvarianten in ihrem Becken haben.
Vergesellschaftung
Der Guppy ist ein friedlicher und unkomplizierter Gesellschaftsfisch, der sich gut mit anderen nicht aggressiven Fischarten zusammenhalten lässt. Sehr gut passen zu Guppys andere lebendgebärende Fische wie der Platy-Fisch oder der Molly-Fisch. Auch die kleinen Neonsalmler oder Zebrabärblinge sind gute Beckengenossen. Wenn Sie bei der Zusammenstellung der Beckengefährten kleinere Fische nehmen, ist die Wahrscheinlichkeit größer das die Jungtiere eines aktiven Guppy-Weibchens eher überleben als bei größeren Fischen die die Jungtiere als Snack ansehen.
Viele Guppy-Halter entscheiden sich oft für ein reines Guppy-Aquarium. So können Sie die verschiedenen Guppy-Arten im selben Becken züchten und mischen.
Fische die mit dem Guppy vergesellschaftet werden können
Uneingeschränkt kompatible Fische
- Sumatrabarbe
- Keilfleckbärbling
- Perlhuhnbärbling
- Corydora
- Rotmaulsalmler
- Neonsalmler
- Molly
- Marmorierte Beilbauchfisch
Uneingeschränkt kompatible Fische
- Moskitobärbling
- Weiblicher Betta
- Silberdollar
- Purpurprachtbarsch
- Bitterlingsbarbe
- Ohrgitter-Harnischwels
- Guppy Endler
- Platy
Kompatibler Fisch mit Einschränkungen
- Skarlar
- Regenbogenfisch
- Goldfisch
- Diskusfisch
- Mosaikfadenfisch
- Schmetterlingsbuntbarsch
- Clown-Prachtschmerle
Geschlechtsunterschiede beim Guppy
Es gibt einige geschlechtsspezifische Unterschiede, mit denen Sie Ihre männlichen und weiblichen Populationen auseinanderhalten können. Männchen sind in der Regel kleiner und farbenfroher. Weibchen sind eher braun gefärbt, größer und runder.
Auf der Unterseite des männlichen Guppy-Fisches ist die Afterflosse lang und dünn und läuft spitz zu. Die Afterflosse des weiblichen Guppys-Fisches ist größer und dreieckig oder fächerförmig.
Lebensraum und Pflege des Guppy
Der Guppy ist ein großartiger Anfängerfisch der pflegeleicht ist und auch einige Anfängerfehler verkraften kann. Am besten wird er in einem größeren Aquarium in einer Gruppe von 5 Fischen gehalten. Der Guppy ist ein sehr aktiver Fisch der durch das ganze Becken schwimmt, sich aber überwiegend in der mittleren und oberen region des Beckens aufhält. Guppys fühlen sich in einem Aquarium mit ausreichend Pflanzen und weichen Einrichtungsgegenständen wohl.
Wenn Sie keine Explosion einer Guppy-Population in ihrem Aquarium haben wollen, sollten Sie Männchen und Weibchen in getrennten Becken unterzubringen. Die Tiere vermehren sich schnell was auch daran liegt das die Guppy-Weibchen die Spermien für mehrere Laichvorgänge speichern können. Als eine vorübergehende Lösung können Sie eine Beckenabtrennung einsetzen das Problem bei Beckenabtrennungen ist jedoch das sie meistens nicht ausreichen, um die Tiere wirklich zu separieren. Mit zwei getrennten Becken lässt sich unerwünschtes Ablaichen auf null reduzieren.
Nahrung
Guppys sind Allesfresser und kommen mit einer Vielzahl von im Handel erhältlichen Futtersorten gut zurecht. Eine gute Wahl sind pelletierte Futtermittel da sie ihre Nährstoffe länger halten als Flocken. Sie können auch Ergänzungsfuttermittel, wie z. B. gefrorenes Futter und gedünstetes Gemüse, hinzufügen, aber nicht mehr als ein- oder zweimal pro Woche. Das pelletierte Alleinfutter ist für die meisten Zierfischarten am besten geeignet.
Beachten Sie immer das Sie ihre Fische nicht überfüttern. Beginnen Sie immer mit einer kleinen Menge Futter, und wenn alles aufgefressen ist, fügen Sie ein wenig mehr hinzu. Wiederholen Sie den Vorgang einige Minuten lang und nutzen Sie diese Zeit, um alle Ihre Fische zu beobachten. Die Fütterungszeit ist die beste Zeit, um zu sehen, ob sich einer Ihrer Fische seltsam verhält oder krank ist.
Guppy Zucht
Die meisten Guppy Fischhalter beginnen mit einem Pärchen und haben plötzlich einen Schwarm. Um zu verhindern, dass die Besatzkapazität Ihres Aquariums ausgereizt wird, ist es immer am besten, männliche und weibliche Guppys aufzuteilen.
Guppys sind Lebendgebärende und das Weibchen bringt pro Laichvorgang zwischen 10-50 zappelnde Jungfische zur Welt. Oft werden die neugeborenen Jungtiere von anderen Fischen im Aquarium gefressen. Wenn Sie also sicherstellen wollen das die Jungtiere überleben sollten Sie ihn in einem separaten Becken oder einer Zuchtbox halten.
Wer ernsthaft Guppys züchten will sollte beachten das nach der Vermehrung vieler Generationen derselben Population eine erhöhte Anzahl von Fischen mit angeborenen Anomalien geboren werden. Dazu gehören zum Beispiel krumme Flossen oder eine verkürzte Lebenserwartung. Dies ist ein häufiges Problem von Inzucht und lässt sich nur dadurch beheben das Guppys aus anderen Stämmen hinzugefügt werden. Tauschen oder kaufen Sie andere Guppys bevor Sie mit der Zucht fortfahren. Bevor Sie andere Fische in ihr Becken setzen, sollten sie diese vorher immer zuerst in Quarantäne setzen damit sich eventuelle Krankheiten nicht in ihr Becken übertragen können.
Titelbild: Zuck123